Abstract: | Der Beitrag widmet sich einem Aspekt des Umgangs mit Lernen, dem bislang nur geringe Bedeutung zugemessen wird: der kommunikativen
Darstellung von Lernen. Die Formen der Kommunikation von Lernen werden als ‘L?sung’ des prinzipiell unl?sbaren Problems gefasst,
das kommunikativ unbeobachtbare innerpsychische Lernen Einzelner in sozialen Situationen beobachtbar zu machen. Die Repr?sentation
des Unbeobachtbaren gelingt aufgrund einer Abfolge von Zuschreibungen, die den übergang einer Person vom Nicht-Wissen zum
Wissen inszenieren. Dieses Verfahren der Darstellung von Lernen mit den drei Momenten Diagnose, Korrektur und Evaluation kann
anhand von Gespr?chsmitschnitten empirisch nachgezeichnet werden.
Kommunikation von Lernen erweist sich als eine spezifische Form des Umgangs mit (Nicht-)Wissenszuschreibungen. Ihre besonderen
Eigenschaften sind für p?dagogische Interaktionen und für p?dagogische Organisationen strukturbildend. Im Zusammenhang des
Diskurses um das Lebenslange Lernen kommt es zunehmend zu einer Entkopplung der institutionalisierten Darstellung von Lernen
vom organisierten Lehren. Dies geht einher mit der Etablierung von Formen der Darstellung von Lernen auch in von expliziter
Lehre unabh?ngigen Settings der Anwendung und Aushandlung von Wissen. |